An den Haltestellen der Stadt Wels hängen rund 380 Fahrpläne. Jeder kennt sie, jeder nutzt sie – doch nur wenige wissen, wie diese von den Rechnern der Verkehrsbetriebe vor die Augen der Fahrgäste gelangen. In der Vergangenheit bedeutete die Erstellung der Pläne oft die mühevolle, händische Eingabe der Abfahrtszeiten, Streckenverläufe und Sonderreglungen. Auf der Suche nach der Lösung für dieses Problem kam die Idee einer Anwendung, welche die automatische, unkomplizierte Übertragung der Informationen ermöglicht.
SCHRITT 1 – DIE ANALYSE
Am Anfang der Entwicklung stand die Analyse: „Um interne Abläufe zu vereinfachen, verwaltet die Linie Wels ihre Abfahrtszeiten bereits über eine Software. Das kam uns natürlich sehr gelegen. Um die Daten nutzen zu können, mussten wir nur noch einen Weg finden, die Inhalte so zu übersetzen, dass sie für eine externe Software zugänglich und verständlich waren“, so Othmar Fetz, der das Projekt seitens der KULTIG Werbeagentur koordinierte.
SCHRITT 2 – DIE SCHNITTSTELLE
Der nächste Schritt war damit klar: Die Entwicklung eines Application Programming Interface (API), das den Austausch zwischen Datenbank und Webservice möglich macht. Ähnlich wie eine Steckdose den Strom für den Stecker aufbereitet, übersetzt eine Schnittstelle die Informationen einer Datenbank und macht die Daten für diverse weitere Produkte wie iOS Apps, Websites oder lokale Softwares zugänglich. Im Fall der Linie Wels verschaffte das speziell entwickelte API dem Webservice und dem PDF-Generator Zugang zu den Inhalten der Linie Wels.
SCHRITT 3 – DIE FERTIGSTELLUNG
Das Interface löste das Problem der Datenübermittlung. Für die Einbindung der Informationen in ein vorgegebenes Layout und schließlich die Ausfertigung der Pläne war aber ein weiterer Schritt nötig: die Entwicklung eines PDF-Generators. Farbcodes, Schriftgrößen und Designelemente wurden vorab bis ins Detail festgelegt und klar strukturiert. Der Generator baut dieses komplexe Design nach und bringt es mit den von der Schnittstelle vermittelten Inhalten in Verbindung. Die präzise Umsetzung wird mithilfe einer speziell für Ruby – der verwendeten Programmiersprache – eingesetzten Bibliothek gewährleistet.
Die Generierung von A3-Fahrplänen kann durch die Anwendung in nur wenigen Minuten abgeschlossen werden, was beispielsweise die Flexibilität bei kleinen Änderungen um ein Vielfaches erhöht. Das Endergebnis ist ein so unscheinbares wie wertvolles Tool, hinter dem eine komplexe und durchdachte Entwicklung steht. [KW, AS]