Responsive Webdesign als Antwort auf verändertes Nutzerverhalten und die Vielfalt mobiler Endgeräte

Das erste iPhone kam 2007 auf den Markt. Seither ist der Marktanteil stetig gestiegen, der Großteil der verkauften Mobiltelefone sind inzwischen Smartphones. Der damit verbundene permanente Internetzugang hat das Nutzerverhalten maßgeblich beeinflusst. Alleine in Österreich greifen 56 Prozent aller InternetnutzerInnen – rund 2,8 Millionen Menschen –ein- oder mehrmals täglich über ihr Smartphone auf das Internet zu. Die Darstellung von Websites auf mobilen Endgeräten kann mitunter aber auch problematisch sein. Die Schrift der Desktop-Version ist auf dem Smartphone nicht lesbar, Menüpunkte sind nicht anklickbar oder Bilder sind zu klein. Ähnlich ist es beim Tablet: Der Nutzer muss zoomen, verliert dabei die Übersicht, ist genervt. Weder auf kleineren noch auf extrem großen Bildschirmen, wie etwa ein 60 Zoll Smart Full HD TV, können konventionelle Websites optimal dargestellt werden. Die Lösung findet sich im Responsive Design.

RESPONSIVE DESIGN

Responsive Design bedeutet im übertragenen Sinne „reagierendes Webdesign“. Es reagiert auf und korrespondiert mit der Auflösung des mobilen Endgerätes. Inhalts- und Navigationselemente sowie der strukturelle Aufbau einer Website passen sich der Bildschirmauflösung und Technologie des mobilen Endgeräts an. Ziel ist es, die Präsentation der Websites je nach Endgerät so benutzerfreundlich und übersichtlich wie möglich zu gestalten. Jedes Endgerät hat unterschiedliche Anforderungen an das Design: Smartphones benötigen beispielsweise hochaufgelöste Bilder, eine größere Schrift und ein gut lesbares Menü, das nicht zu viel Platz in Anspruch nimmt. So wurde etwa bei der Umsetzung der Website von Koch alpin die vertikale Menüleiste als einklappbare Liste hinter ein Menü-Icon gelegt. Die Bildelemente werden am Smartphone zudem untereinander und über die gesamte Breite eingesetzt. Neben den unterschiedlichen Bildschirmgrößen und Auflösungen spielen auch die unterschiedlichen Eingabemethoden und die Internetbandbreite eine große Rolle. So verliert ein Mouseover zum Beispiel seine Funktion am Touchpad, scrollen wird zu wischen und manche Elemente werden bei der Smartphone-Variante für eine geringe Internetbandbreite eingespart.

FOLGE DEM NUTZER

Responsive Webdesign folgt dem Nutzer und nicht starr konstruierten Layouts, wie es bei konventionellen Websites der Fall ist. Deshalb ist es auch wichtig, die Zielgruppe genau zu kennen. Welche Inhalte sind besonders wichtig für meine User? Mit welchem Endgerät greifen diese vorwiegend auf die Website zu? Tun sie dies eher im Hoch- oder Querformat? Vor der Ausarbeitung des Responsive Designs ist es deshalb sinnvoll, Statistiken des Nutzerverhaltens und der Verwendung der Website zu erstellen. Content Strategy sollte den Anfang jeder Webentwicklung bilden. So werden Trends und Besuchertypen erkannt und analysiert. In den letzten Jahren fällt dabei ein neuere Trend – begünstigt durch handliche Smartphones, Tablets und Laptops – besonders auf: Second Screen Using. Rund 80 Prozent der Japaner nutzen während des Fernsehens bereits einen zweiten Bildschirm, um schnell eine Email zu schreiben, einen Post zu erstellen, etwas zu recherchieren, ein Onlinemagazin zu lesen oder einfach nur im World Wide Web zu surfen.

UNGEWISSE ZUKUNFT

Alleine Smartphones nutzen sechs unterschiedliche Betriebssysteme und präsentieren sich in einer Vielzahl von Bildschirmgrößen. Dazu kommen Tablets, Laptops, Desktop-Rechner und Smart-TVs in diversen Größen. Der Trend zu Smartwatches mit einer Bildschirmgröße von 1,6 Zoll stellt zur Zeit ganz neue Anforderungen an das Webdesign und wird die Entwicklerlandschaft gehörig durchmischen. Die Konzeption von Websites wird sich auch in der Zukunft rapide weiterentwickeln und schnell auf aktuelle Trends reagieren müssen. Ob Responsive Webdesign diesen Weg begleitet oder von neuen Methoden abgelöst wird, bleibt abzuwarten. [KW, AS]